» Pfuscher Gäng «
Eine der chaotischsten deutschen Gruppen zu Beginn der 80er. Ihr allererstes Stück 'The Pusher' spielte die Band so absolut falsch, so dass dieser Bandname von Anfang an klar war.
Die Shows mit dem Motto "Sauerei mit System" waren bei den Veranstaltern beliebt und gefürchtet - und das nicht ohne Grund: Wurde anfangs das Publikum noch mit Hamburgern beworfen ("the flying hamburger-show"), Bettfedern schneiten die Clubs zu, der Sänger Glomdyke wurde geteert und gefedert und überall machte sich Rasierschaum breit, so steigerte sich die Show z.B. mit dem Einsatz von Flugzeuglöschschaum und Wunderheileroperation.
Eine eigens angefertigte Pyrotechnik sorgte auch mal für beschädigte Klavierelfenbeintasten (ist das Zeug nicht sowieso verboten?).
Das Publikum wurde eingeladen mit dem Vorschlaghammer auf Schrottautos einzuschlagen. Feuerspucken, Striptease und Fleischwurstfetzen "wer hat mein Glied so zerstört" gehörten zum Grundprogramm.
So manche Putzkraft quittierte ihren Job nachdem die Pfuschers im Haus waren. Es gab Auftrittsabbrüche mit und ohne Polizei, Auftrittsverbote und Randale jeder Art.
Zu Ehren der Singleveröffentlichung "Dreck Donalds" wurde der äußerst beleibte Sänger an die Mannheimer Filiale des amerikanischen Frikadellenkonzerns gekettet, während der als Ronald Mäcdonald verkleidete Drummer Passanten aufforderte, den Sänger mit Hamburgern zu bewerfen.
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Pressestimmen:
'Provokation war bei den Pfuschern ganz groß geschrieben. Die Texte griffen reichlich plump so ziemlich sämtliche Tabus von allgemeiner Lebensangst über sexuelle Frustration bis hin zum Papst auf - immer haarscharf die Grenze des Geschmacklosen streifend'.
(Heidelberger Tageblatt)
'Bei der Gaudi-Wave der Pfuscher Gäng ging's tatsächlich postmäßig ab. Sogar betont lässig gelangweilt dreinschauende Bürgertöchterlein kamen langsam in Schwung. Die Gäng garnierte ihre Lieder mit Magnesium-Zisch ( wie bei Zauberers), und dass die Texte in den vielen hundert Watt weitgehend unverständlich untergingen, sollte niemanden stören; denn drei Häuser weiter, in der Oper, ist das auch nicht viel besser (nur anders). Trotzdem hat man seine Freude daran'.
(Rhein-Neckar Zeitung)